Vertikal geht auch in anderem Sinn
Nach langer Verletzungsphase hab ich mich am letzten Freitag wieder an den Ort zurück gewagt wo Abenteuer enden können.
Sicher eines der letzten Abenteuer welches fast vor der Haustüre liegt.
Es ist aber auch ein Ort den man getrost als Hochrisiko Spot bezeichnen kann.
Was dort aber auch geht ist der Fang von den man sonst ein Leben lang nur träumen kann. So auch diesmal, leider aber mit weniger zufriedenstellendem Ausgang.
Der Einstieg in diese Schlucht ist relativ einfach sofern man weis wo nicht gleich schon zum Anfang das Spital wartet.
Steil ab durch mediterranen Blätterwald mit Felsplatten versetzt, kommt man relativ gut zum Einstieg ins vertikale Abenteuer.
Anfangs sieht alles noch recht hübsch aus bis dann die erste von mehreren Barriere kommt. Je nach Wasserstand ist da schon Ende.
Nun aber ohne Regen geht die Reise nach einer haarsträbenden Kletterpartie über einen blankgeschliffenen, rund 4 Meter hohen Granitblock weiter
und dabei muss der Wildbach mehrfach bis zum Hals im Wasser durchquert werden.
Links und rechts senkrechte Felswände, auf der einen Seite unbezwingbare 400 Meter hoch, auf der anderen Seite brandgefährlich, fast senkrecht.
Einmal über das eine Hinderniss, bleibt nur noch die Möglichkeit ist die gesammte Schlucht zu überwinden. Erst zuoberst gibt es einen Aufstieg durch eine Geröllhalde.
Einfachstes Wurmangeln mit der Pose bringt am meisten Forellen
Der Monsterteich. Geschätzte 65cm hatte die Bachforelle. Nach kurzem Drill hatte sie ihren Holzstrunk gefunden
Links und Rechts kein Durchkommen. Einzig über diesen Stein führ ein Weg.
Sieht nach wenig aus, ist aber gegen 4 Meter hoch und kaum überwindbar. Jemand hat da mal einige Löcher für den Aufstieg gebohrt,
nun aber die Eisen entfernt.
Hunderte Möglichkeiten aber dank eiskaltem Schneewasser kaum Aktivität
Das letzte Teilstück konnte infolge des rasanten Pegelastiegs nicht durchquert werden. Es drohte die Übernachtung ohne Schutz und was zu saufen.
Die verzweifelte Suche nach einer Möglichkeit endete an dieser Steinformation welche nur durch einen Sprung von rund 2 Metern hätte
überwunden werden können. Aber es war in den nassen Watklamotten definitv zu gefährlich.
Einmal im Bach ist man so gut wie tot.
Widerwillig und mit den Nerven fast am Ende suchten wir dem Bachlauf abwärts eine Stelle wo relativ gefahrlos durchschwommen werden konnte.
So wars dann auch rund 300 Meter weiter unten. Genau da wo ich meinem Freund noch sagt, da geh ich übrigens niiiie wieder hoch.
Ein Steilhang, gefühlt fast vertikal, führt über rund 100m Höhenmeter aus der Schlucht. Kaum Halt, nur Grasbüschel und einzelne Bäume,
deren Stämme fast horizontal wachsen.
Oben angekommen erwartet einem nicht etwas eine rettende, ebene Fläche, sonder eine 40 Meter hohe und senkrecht abfallende Wand.
Deren Grat muss längs überwunden werden bis endlich ein richtig lustiger Abstieg über Felsen einem wieder sicheren Boden unter die brennenden Füsse gibt.
Ende gut - fast alles gut
Zusammen haben wir 5 Wildforellen gefangen und ein Monster verloren. Besser gehts kaum
Wehrmutstropfen ist mein Mittelfinger welcher eine Sprengung der Gelenkkapsel als Souvenir mitgenommen hat.
Jetzt freu ich mich riesig auf Juli, endlich die geruhsamen aber trotzdem äusserst spannende Spinning-Nächte am Po zu verbringen.
Salve
Jointed-ohne-Rauch