Der kleine Feeder-Guide

  • Guten Morgen !


    Es war vor ca 25 Jahren. Klein Martin ging noch zur Schule und verbrachte jede freie Minute am Wasser oder im Angelladen. Der Besitzer selbst war Mitglied im Team Austria der Matchfischer und sehr darauf bedacht mir einiges beizubringen.


    Eines Tages drückte er mir eine Rute in 2,70 m, Matchaufbau und roter, weicher Spitze in die Hand und fragte mich, ob ich so etwas schon mal gesehen habe.
    Habe er bei einem Länder-Vergleichskampf einem englischen Team-Mitglied abgeschwatzt, der dort haushoch gewonnen hatte.


    So kam wahrscheinlich einer der ersten Winkle-Picker nach Österreich. Ein oder zwei Jahre später tauchten dann stärkere, längere Ruten dieser Bauart, die dann feeder genannt wurden, auf.
    Heut zutage werden im Wettkampfbereich Ruten bis 4,80 m und 280 Gramm WG verwendet.


    Aber keine Angst, ich versuchte den Guide so aufzubauen, dass jeder nachvollziehen kann, wie wir in Zukunft etwas leichter an unsere Köderfische kommen. – Keine komplizierten Erklärungen aus dem Wettkampfbereich !!!!


    Auf die Idee zu diesem Beitrag hat mich Roberts statement im Futter-thread gebracht – sinngemäß: „Wir sind hier Raubfischer und keine Feeder-Fischer!“



    Rute, Rolle und Hauptschnur


    Ich würde sagen, für den Köderfischfang sind Ruten zwischen 3,00 m und 3,60 m mit einem WG bis 120 Gramm ausreichend.
    Rollengrößen 4000 bis 8000 sind ausreichend.
    Bei der Hauptschnur tendiere ich je nach WG zu einer Mono von 0,26 mm bis 0,30 mm. Geflochtene hab ich auch schon ausprobiert – hats nicht gebracht, ist teurer und ist für unsere Zwecke unnötig.


    Körbe, Montagen und Köder


    In dem Wirr-Warr von angebotenen Futterkörben fehlt auch mir schon der Durchblick. Bei der Auswahl achte ich auf eine eckiges, flaches Profil mit Bleibeschwerung (max 50 Gramm) oder das Preston-System – Ende !




    Auch bei den Montagen wird nicht viel gezaubert. Schlaufen-System, Korb auf antitangle-boom, heli-system oder inline-Montage (Preston-System). Vorfach aus Fluoro-Carbon oder Mono in Längen zwischen 40 cm und 70 cm, außer Preston 15 cm bis max 25 cm.






    Der Köder Nr 1 ist die Made. In manchen Situationen auch der Mistwurm.



    Futter


    Ob man nun Fertigfutter verwendet, selbst mischt, oder Fertigfutter mit weiteren Bestandteilen aufwertet, sei jedem selbst überlassen.
    Für das Feedern im fließenden Gewässer gibt es abseits dieser Frage jedoch einiges zu beachten ! Wie erziele ich eine gute Futterwirkung in der Strömung ?
    Hier ein paar Möglichkeiten:
    - am Po ganz leicht – bis 30 % Sand dem Futter beimischen – erhöht das spezifische Gewicht
    - das Futter in Teigform anmachen und mit Flavour versetzen bzw Pasten aus dem Karpfenbereich verwenden – es wird nur der Duft, aber kaum Fresspartikel ausgeschwemmt
    - einen Madenkorb verwenden – es kann jeweils nur wenig Futter ausgeschwemmt werden und hält dadurch lange eine Duftspur
    - in den Korb einen Haushaltsschwamm mit Duftstoff oder Flavour einsetzen – langsames Freimachen der Duftstoffe
    - verwenden von speziellen Bleien die Einlagen für die Bindung von Duftstoffen haben – am besten am Tag zuvor mehrere Bleie in einen Flavour einlegen



    Platzwahl und Technik


    Grundsätzlich suche ich mir strömungsberuhigte Stellen. Dort halte ich mich natürlich an die Bodenstrukturen (Kanten, Gräben, Plateaus, usw).
    Manchmal kann es aber interessanter sein direkt an der Strömungskante oder im Kehrwasser zu fischen.
    Mit leichtem Gerät besteht die Möglichkeit die erste oder zweite Kante zu überwerfen und den Korb an den Kantenfuß abtreiben zu lassen. Wichtig ist nur – sollte ich Fische gefunden haben – die Hauptschnur einclipen bzw zu markieren, um immer wieder auf die gleiche Stelle zu gelangen.
    Reicht das Feeder-Gewicht (ohne Futter und Vorfach) aus, um im leichten Strömungsbereich liegen zu bleiben, werfe ich in die Hauptströmung und lassen den Korb zum Grund – rollt er weiter wird ein Stück eingezogen, rollt er noch immer, wieder ein Stück herein. Diesen Vorgang wiederhole ich solange bis der Korb liegen bleibt. Dann wird eingeclipt und die Schnur markiert.
    Hab ich nun meine Stelle gefunden, werfe ich etwa zehn Körbe – noch ohne Vorfach – und nicht allzu fest gedrücktem Futter auf den Futterplatz, um eine Futterspur anzulegen.
    Erst dann wir das Vorfach montiert und ausgeworfen.
    Die Rute wird möglichst hoch abgelegt um möglichst viel Schnur aus dem Wasser zu bekommen.


    Nun heißt´s warten und hoffen !!!


    LG, Martin

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  • Peter †

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