Keine Karpfen mehr....warum?

  • Hallo alle zusammen,


    will Euch mal ein Problem schildern, vielleicht haben hier ja die Karpfenspezies (insbesondere Martin?) eine Erklärung.
    Also ein guter Freund von mir hat in Robertville (Belgien,Ardennen) an einem Stausee (ca. 5,5 km lang, bis zu 60m tief)
    ein Ãnwesen direkt am Ufer, wo rechts und links kein Angler ( bestimmt jeweils 1 km) angeln kann bzw. darf.
    Dieses Gewässer ist bekannt für große Karpfen und er hat immer am Wochenende mindestens einen 20pfünder und
    schwerer gefangen. Köder waren alle Arten von Boilies,Mais, Pelets,Hanf etc. das übliche halt. Aber dieses Jahr !!!!! hat noch kein einziger Karpfen gebissen...immer nur diese Klodeckel von Bresen...obwohl auch beim Anfüttern alles mögliche
    probiert wurde...es beißt nichts....auch Gespräche mit Einheimischen Anglern bestätigten das gleiche....kein Karpfen
    zu kriegen...wie ist sowas möglich? Ich habe Ihm versprochen hier bei Euch mal nachzufragen, weil ich denke, wenn Ihr keine Antwort habt, ja wer dann? Gruß von Bernd das Greenhorn

  • Hallo Bernd !


    Es ist natürlich relativ schwer eine Ferndiagnose zu stellen. Es kommen verschiedenste Möglichkeiten in Betracht. So, wie du das schilderst kann es einmal nicht am Befischungsdruck liegen. Möglicherweise ist die Fischdichte nicht allzu groß.
    In so einem großen See bewegen sich Karpfen entlang ihrer Zugruten und das können erhebliche Distanzen sein. So ist es möglich, dass nur alle 2, 3 oder 4 Tage einige carps vorbeikommen. Und wenn da die Klodeckel alles Futter schon verdückt haben, gibs für den Karpfen keinen Grund dort zu bleiben bzw den Platz als Fressquelle "abzuspeichern"!
    Es ist natürlich schwierig die Zugruten bzw -zeit auf dieser Wasserfläche abzustoppen, insbesondere wenn man nur am Wochenende für zwei Tage am Wasser ist.

    Auch ich hab an meinem Wasser solche Phänomene erlebt. Vor zwei Jahren tummelten sich in einer Bucht riesige Schuppis und Graser und seit letztem Jahr - nada, nichts mehr. In meinem Fall wurde von der Schifffahrsbehörde sämtlicher Untergrundbewuchs eleminiert, damit die Wochenendkapitäne bequem ankern könnnen - schade !!


    Ich weiß nicht welche Möglichkeiten ihr habt. Ich würde - wenn ich ca 1 km Ufer zur Verfügung hab - zwei Futterplätze mit genügend Abstand anfüttern. Und zwar den einen massiv und beim anderen locker streuen. Natürlich mit hochwertigen, hart getrockneten Boilies ab Durchmesser 28 mm.


    Beim locker gefütterten Platz würde ich auf dem Futterplatz fischen. Auf dem stark gefütterten Platz würde ich 1 Rute auf dem spod und eine abseits als single-hook-bait fischen.


    Und jetzt kommt der Hammer - das ganze über mindestens 14 Tage.


    Ich weiß, das ist zeit- und kostenintensiv. Aber große Gewässer erfordern oft ganz erheblichen Einsatz.


    So wie euch geht es auch den Top-Karpfenanglern in Frankreich. Ihr dürft euch nicht von den Berichten in den Zeitschriften täuschen lassen. Dort stehen nur die Erfolge drinnen und kein Wort darüber, dass der Mr XX schon zum 10 Mal dieses Jahr über insgesamt 20 Wochen am Wasser hockt.


    - Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie es z.B. an einem rainbow-lake zugeht, wo die ganzen "Berühmtheiten" den namentliche bekannten Riesenviechern nachstellen. -



    Vielleicht kommen noch andere interessante Vorschläge - mal sehen !



    LG, Martin

  • Hallo Martin,
    vielen Dank für deine ausführliche und prompte Antwort. Bezüglich der kurzen Aufenthalte muß ich dir sagen, dass es nur ich bin, der sporadisch mal 2 oder 3 Tage angelt, mein Freund ist zum Teil jedes Wochenende und auch die verlängerten sowie den kompletten Jahresurlaub vor Ort (Ãœbrigens ein Traum sage ich dir, ein Angeltraum "Lac de Robertville", steht im Internet) . Es wird auch zwischendurch immer angefüttert, permanent sozusagen, auch an mehreren Standorten (mittlerweile sogar mit nem Carp Boat) aber die Ruten (immer mit Bissanzeiger per Funk im Wasser) werden nur noch von Brassen angezupft...ein Karpfen war nie dabei! In den letzten Jahren konnte man die Routen der Karpfen auf die Uhrzeit genau erwarten....aber bis dato nichts...absolut nichts...und der See ist auch sehr Fischreich....ohne zu übertreiben hast du da beim Stippen locker 20 Weißfische in der ersten Angelstunde (natürlich mit Lockmittel)... kann es sein dass der kalte Winter schuld ist?
    Denn die anderen Angler können sich dass ja auch nicht erklären ! Und da sind Haudegen bei die ne Menge Erfahrung
    haben....naja ich bin mal gespannt was die Kollegen hier mitteilen....Danke nochmal Martin und Petri Heil von Bernd das
    Greenhorn

  • Seit wann wird denn nichts mehr gefangen???
    Mir fallen da spontan 2 Möglichkeiten ein
    1 Der See ist groß und die carps haben keine Lust immer an der gleichen Stelle ein Eisen in die Schnauze zu bekommen. Sie sind weitergezogen und fressen an einer nichtbefischten Stelle! Denn wenn dein Kollege jedes WE angelt haben sich die Fischis das vielleicht auch gemerkt!


    2 Wenn wirklich kein Mensch an dem Wasser seit kurzem keinen einzigen Karpfen mehr fängt und alle anderen Fische noch da sind....könnte es vielleicht auch eine Krankheit sein! Koiherpes...o.ä,? Du musst dich aber Fragen wie viele Angler du Kennst von denen zu verläßlichen Informationen bekommst die dann auch noch Karpfenangler sind! Jedenfalls hört nicht eine Ganze Fischart von heute auf morgen auf zu fressen oder ist nicht mehr zu fangen!

  • Hallo Lupus,


    der Seee ist sehr groß...5,5km lang...ca. 400m breit und bis zu 60m tief !
    Nur diese Jahr ist bisher nichts , also kein Kaprfen, gefangen worden...an Krankheiten haben wir auch schon gedacht...aber da müssten ja dann irgendwo die Kadaver gefunden sein. Und da wir auch mit nem Boot fahren ist uns da nichts aufgefallen.
    Gruß Bernd das Greenhorn

  • Hallo Bernd !


    Hab mir gerade das Wasserl auf Google maps angesehen - erinnert mich irgendwie an den Cassien mit seinen Abzweigungen - schaut super aus.
    Wenns nicht so weit weg wär (lt Routenplaner im besten Fall 1040 km von mir) würd ich´s mir persönlich anschaun. Aber bis nächsters Frühjahr bin ich zugeplant.


    LG, Martin

  • Hast du denn eine Ahnung wie groß der Bestand der Karpfen ist? Und du betonst immer:" dieses Jahr ist noch keiner gefangen worde..." das Jahr ist ja fast rum jetzt gibt es nochmal nen Entspurt in Sachen Karpfen .....da muss schon n Karpfen aus dem Wasser gekommen sein (wenn die wirklich beangelt worden sind?) Alles andere ist absolut unerklärlich.... Wie gesagt eine Krankheit aber da scheinen ja die Kadaver zu fehlen.... Also das kann nicht sein! Irgendwas stimmt da nicht
    Nicht bös gemeint aber eine deiner Aussagen kann nicht stimmen! Natürlich nicht weil du Mist erzählst o.ä. aber vielleicht ist eine deiner Infos falsch! Kann meiner Meinung nach nicht anders sein!


    Gruß
    Lupus

  • Hallo Lupus,


    erstmal ein Dankeschön das du und martin sich überhaupt Gedanken darüber machen, denn ich habe erst nach langem Zögern
    die Frage hier reingestellt, weil man vielleicht ein bißchen belächelt werden kann.
    Also zu dem Bestand kann ich nur soviel sagen, dass das Gewässer für große Karpfen bekannt ist, jedoch fängt man keine K2 oder K3 weil (so die Belgier) man vermutet das die Karpfen sich nicht vermehren können (Wasser zu Kühl ?) und der Angelverein nicht den Bestand auffrischt. Allerdings ist bei Karpfen zwangsweise Catch&Release vorgeschrieben, sogar das
    Angeln auf Aal ist verboten ( und da sind Aale ohne Ende drin, kannste den Jojo mal nach fragen, der war schon ein paarmal mit), die haben echt ne Menge Leute da, die ständig per Boot kontrollieren.
    Die Angelsaison ist auch nur von März bis Oktober erlaubt, ein Grund dafür ist das Absinken des Wasserspiegels um ca.
    8-10 Meter um die Staumauer zu entlasten (600m ü.Meeresspiegel, im Winter ständig zugefroren).


    at Martin:
    Ja Martin, ist ein Supergewässer....traumhaft anzusehen, und da es auf Privatgelände ist , hast du Ruhe pur...


    Gruß von Bernd das Greenhorn

  • Hallo Lupus !


    Du brauchst keine Scheu zu haben, deine Frage hier reinzustellen. Kein Meister ist noch vom Himmel gefallen. Und sollte sich jemand lustig über Fragen machen, dann werden wir uns alle gemeinsam ansehen, ob der "Lächler" so sattelfest ist.


    Also, noch Fragen, nur zu !!!


    "In diesem Forum werden sie geholfen ! "


    LG, Martin

  • Hi Bernd


    Hab auch keine richige Erklärung dafür, das plötzlich gar keine Karpfen mehr drin sind ist fast ausgeschlossen.
    Denke vielmehr das sie ihr Futter wo anders finden, andere Tiefe, anderer Seeteil.
    Würde einfach mal ne andere Taktik anwenden, wie z.B extrem tief fischen.


    Gruß Marco

  • Hallo Marco,


    danke dir für deine Ratschläge, habe meinem Freund jetzt alles mitgeteilt bzw. vorgelesen (auch das von den beiden anderen)....er wird am Wochenende in der Seemitte anfüttern und angeln (ca. 30m tief)...vielleicht bringt es was...
    Gruß Bernd

  • Hi Bernd !


    30 m find ich ganz schön mutig - wünsch dir und deinem Spezl ein kräftiges Petri und ersuche positivenfalls um "Vollzugsmeldung".


    LG, Martin

  • Viel Erfolg!
    Mal ne ganz bescheuerte Frage...habt ihr vielleicht n Taucher an der Hand der sich das mal aus Sicht der Fische ansehen könnte?? Oft können die nämlich einige Informationen preisgeben habe einige Taucher bei mir auf der Arbeit und naja war dann auch mal mit denen unerwegs SEHR INTERESSANT!


    Die Idee von Marco finde ich am warscheinlichsten Sprich anderer Seeteil etc.
    und Martin muss ich absolut recht geben, wer schon alles weiß na was will der dann in einem Forum!


    Berichte mal von deiner Session!
    Alles Gute Lupus

  • Hallo Lupus,


    leider kennen wir da keinen Taucher, obwohl es da einen Club gibt, ausserdem sprechen die meisten da alle französisch..verstehen wir eh kein Wort. Aber die Idee ist grundsätzlich nicht schlecht...man kann das ja
    mal einem deutschsprachigen Belgier mitteilen...also mein Angel-Freund versucht es jetzt mal mit der Tiefe...
    obwohl ich da meine Zweifel habe....Kaprfen bevorzugen doch eher die warmen Wasserregionen...aber wer weiß
    ....vielleicht bringt es was....sollte ich etwas Angelmäßig hören lasse ich es dich und Martin sowie Marco wissen...
    Gruß Bernd

  • Hallo Martin,Marco und Lupus,


    wie versprochen das Feedback.....mein Kumpel hat jetzt 14 tage (Herbstferien in NRW) auf Karpfen durchgeangelt,auch in extremer Tiefe. Ergebnis: o Karpfen / aber Brassen ohne Ende....er bzw. wir sind ratlos ! Für mich gibt es nur die Erklärung das etliche Kochtopfangler kein Catch&Release (obwohl es vorgeschrieben ist!) praktizieren.....aber kann man einen 30 Pfünder überhaupt noch essen bzw. genüsslich zubereiten? Ich denke eher nicht, oder? Naja , da der See nächstes Jahr bedingt durch Staumauerrenovierung ganzjährig gesperrt ist, wirds schwierig den Grund kurzfristig zu erfahren.
    Hat mich trotzdem gefreut das Martin/Marco und Lupus sich gedanklich mitbeschäftigt haben. Vielen Dank auch im Namen meines Kumpels (soll ich unbedingt schreiben). Bis dahin....vielleicht sieht man sich am 17.04.10 in Borgoforte wieder..
    Gruß Bernd

  • Also ich muss bei dem Gedanken kotzen einen 30iger abzuschlagen aber der fairnes halber muss ich sagen das es genug Leute gibt die da kein Problem mit haben und den fisch dann auch verzehren! Beispielseise Geräuchert sauer eingelegt etc. sind wohl meist Jungs aus Osteuropa...na ja ich finde es eine Schande aber nun gut!
    Das man viele Brassen fängt ist ja nicht umbedingt verwunderlich.... Na schade jedenfalls das wir das Problem nicht gelöst bekommen!


    Wenn du nochmal was in erfahrung bringst meld dich mal würde mich schon interessieren was da los ist!


    Gruß
    Lupus