Ersten Massnahmen gegen den Cormoran!!

  • Schutzkäfige für Fische im Dümmer errichtet



    Der Fischbestand im Dümmer zeigt aktuell starke Abweichungen von einem ungestörten Zustand.
    Neben einer stark verringerten Fischbiomasse ist die Größenzusammensetzung der einzelnen Fischarten stark gestört. Es finden sich nur noch sehr wenige große Fische im Dümmer, die mittleren Größenklassen fehlen fast gänzlich.


    Der Hauptgrund hierfür ist der immens hohe Fraßdruck durch Kormorane. Insbesondere der Zander ist gefährdet und braucht Schutz vor Fressfeinden. Dieser Schutz soll nun durch die installierten Netzkäfige in drei Hafenanlagen des Dümmers
    gewährleistet werden.


    Wissenschaftliche Studien haben belegt, dass der stark verringerte Fischbestand und die unnatürliche Größenzusammensetzung im Wesentlichen auf den sehr hohen Fraßdruck der Kormorane zurückzuführen ist.


    Insgesamt werden dem Gewässer durch den Kormoran über 32.000 kg Fisch pro Jahr entnommen. Fast alle nachwachsenden Fische im Dümmer werden in den Wintermonaten von den Kormoranen wieder gefressen, sodass die Biomasse kontinuierlich abnimmt und gleichzeitig fast keine Fische in eine Größenklasse herein wachsen, in der sie selbst reproduzieren, bzw. so groß werden, dass sie vom Kormoran nicht mehr gefressen werden können.


    Durch den Kormoran sind insbesondere Fische bis zu einer Länge von 30 cm gefährdet. Größere Fische werden deutlich weniger oft gefressen. Der Zander ist besonders stark betroffen, weil diese Fische im Durchschnitt erst bei einer Länge von ca. 40 cm erstmals laichen. Dies bedeutet, dass der Kormoran die Fische frisst, bevor sie selbst für Nachwuchs sorgen können.


    Zudem werden Zander von allen Fischarten im Dümmer am häufigsten gefressen. Neben dem Zander sind aber auch Kaulbarsche, Flussbarsche und Rotaugen stark betroffen.


    Der Landessportfischerverband Niedersachsen e.V. hat deshalb im Auftrag des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung, durch Netzabspannungen Teilgebiete von drei ausgewählten Segelhäfen des Dümmers über und unter Wasser eingehaust. Die leicht vertieften Häfen am Dümmer dienen als Wintereinstandsgebiet für Fische. Die konzentriert hohen Fischbiomassen in den Hafenanlagen sollen über die Wintermonate durch die Netzabspannungen vor Kormoranfraß geschützt werden.


    Fische bis zu einer Länge von ca. 30 cm können durch die Netze in die Schutzbereiche einschwimmen und sind dort vor fischfressenden Vögeln geschützt. Der Kormoran hingegen kann die Netzabspannungen auf Grund seiner Größe nicht überwinden. Die genutzte Methode hat sich bereits flächendeckend in der kommerziellen Fischzucht bewährt und wird nun erstmals auch in einem großen niedersächsischen Binnensee eingesetzt.


    Durch diese Maßnahme sollen sich die kleinen und mittleren Größenklassen von Fischen wieder etablieren und die gesamte Reproduktion der Fische erhöht werden.


    Die Gesamtfläche der Einhausungen in allen drei Häfen umfasst ca. 1 ha. Bei seinem Vorhaben erfuhr der Landessportfischerverband Niedersachsen e.V. eine immens große Kooperationsbereitschaft der Hafenbetreiber am Dümmer. Letztlich wurden die Hafenanlagen des Südoldenburger Segel-Clubs, der Seglervereinigung Hüde und der Hafen der Familie Picksmeier-Piening in Hüde ausgesucht und die Schutzkäfige wurden dort in den vergangenen 10 Tagen installiert.
    Lg.Tom
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