gezieltes Welsangeln in Vienenburg.

  • Hallo zusammen, in den letzten 2 Jahren haben wir ( mein Angelpartner und Ich) sehr erfolgreich auf Stör geangelt, bis 1,95m ging es hoch. Dieses Jahr kommen wir wieder für 7 Tage an die schönen naturbelassenen Seen, allerdings mit einem anderen Ziel, dem Wels! Da sich eigentlich alle Forendiskussionen auf das Stör und Karpfen angeln in Vienenburg beziehen, wollte ich mal Eure Erfahrungen zum gezielten Welsangeln abfragen. Hat jemand schon gezielt in Vienenburg auf Wels geangelt? Ist es überhaupt möglich (Nahrungskonkurent Beluga?).


    Freue mich auf eure Antworten.


    LG Tom

  • Moin Tom
    war die letzten drei Jahre immer mindestens drei Tage an den Seen in Vienenburg. Auch haben ich es immer gezielt mit einer Rute auf Waller versucht. Bisher leider ohne den Zielfisch. Dafür haben wir mit Köderfischen schöne Hecht bzw Beluga-Störe gefangen. Also für Abwechslung ist da gesorgt ;-)
    Gruß Chris

  • Hi Tom.


    Da ich ja während der Saison jeden Tag am Wasser bin, habe ich in den letzten Jahren auch so einiges mitbekommen. Ganz klar: Gezieltes Angeln auf Waller ist quasi nicht möglich. Grund wurde bereits genannt: Der Stör hat in etwa das gleiche Beutespektrum wie der Waller, nur mit dem Unterschied, dass der Stör nicht so scheu ist oder nicht so lange überlegt bis er den Köder nimmt. Ergebnis ist, dass die Störe meist eher am Haken sind. Erfreulicherweise werden aber immer mehr Waller als Beifang beim Störfischen gefangen. Zu 99% auf Grund, bzw. knapp drüber. Warum das so ist liegt ganz klar auf der Hand. Der Futterfischbestand in den Seen ist relativ überschaubar und fast täglich fliegen Pellets oder andere Köder ins Wasser. Der Waller stellt sich um und orientiert sich in Richtung Grund, denn genau da liegen die Pellets. Gerade im letzten Jahr war ein eindeutiger Trend zu sehen, dass die Waller sich vermehrt auf Nahrung am Grund konzentrieren. Die Beifänge beim Störangeln nahmen im Vergleich zu den Jahren davor schon sehr merklich zu. Wenn ich es "gezielt" auf Waller versuchen würde, dann mit totem Köfi am Haar mit Einzelhaken, oder ganz einfach mit Pellets. Bei den Pellets lohnt es sich wahrscheinlich ein wenig Mut beim Experimentieren zu haben. Letztes Jahr konnten 2 Dänen 3 Waller in 2 Tagen als Beifang verbuchen. Alle auf 30er Pellets (wer aufmerksam das Forum beobachtet, der ahnt jetzt wahrscheinlich auch auf welche Sorte :grns2: :grns2: ) welche noch im Dip eingelegt waren.
    Toter Köfi am Haar mit einem Einzelhaken hat sich auch schon sehr oft bewährt, auf Stör genau wie auf Waller. Einzelhaken der Größe 2 bis 4/0 , je nachdem wie sie ausfallen, am Haar kurz vor dem Köfi. Passt!
    Köfis bis Handlänge. Eventuell auch mal leicht aufschwebend, aber halt alles in Grundnähe.


    Die Oberflächenangelei hat in den letzten Jahren so gut wie gar nichts gebracht. Außerdem scheinen einige dabei mit Drillingen zu fischen, obwohl dies aus gutem Grund verboten und außerdem auch gar nicht nötig ist. Resultat waren verangelte Störe. Aus diesem Grund werde ich dieses Jahr auch verstärkt auf die verwendeten Montagen achten. Wer mit Drilling erwischt wird, der fährt....
    Gute, wenn nicht sogar bessere Alternativen wurden oben bereits genannt, deshalb wird es beim Drilling auch keine Ausnahmen geben.


    Meine Empfehlung: 2 Ruten mit totem Köfi, eine mit entsprechendem Pellet. Vorteil: Beissen die Waller nicht, fängt man wenigstens ab und zu nochmal nen Stör.


    :occasion5:


    Matten

  • Danke für eure Antworten. Ich muss mir mal Gedanken zu den Methoden machen. Von Haarmontagen für Köfi bin ich nicht so der Freund, habe wenig Vertrauen in die Haarmontage.
    Alternative die letztes Jahr sehr gut funktioniert hat sind Circle Hooks in Verbindung mit Köfi. Werde defintiv 2 auf Grund legen und vielleicht doch eine im Mittelwasser/Oberfläche sofern machbar.


    Winne: Abspannen eventuell doch möglich, sofern niemand behindert/in seiner angelei eingeschränkt wird. (2 Ruten Technik, oder schwimmen) falls es erlaubt ist/gedulded wird eine Option.


    Was mir die letzten Jahre negativ aufgefallen ist: viele Störe die Regelrecht gepierced waren, sogar die kleineren von 150cm. Durch den Widerhaken hatten die Fische keine chance sich zu befreien. Wenn ich mir dann vorstelle wie das aussieht wenn Drillinge benutzt werden ...man man man


    LG Tom

  • Abspannen an sich wäre rein theoretisch möglich, haben ja andere auch schon Angler praktiziert. Aber der Erfolg blieb halt aus! Also wozu dann abpsannen?? Ich möchte, dass die Gäste etwas fangen, also gebe ich ihnen die bestmöglichen Tipps um an den Zielfisch zu kommen. Und wenn 99% der Waller auf Grund oder in Grundnähe gefangen werden, dann weiß ich nicht, wieso man abspannen sollte. In den so befischten Wassertiefen knapp unter der Wasseroberfläche, kommt zum Stör noch der Hecht als weiterer Futterkonkurrent hinzu. Zumindest die Hechte kann man auf Grunde nahzu ausschließen.
    Die Zweirutentechnik macht durchaus Sinn, habe damit selbst schon öfter gefischt. Gerade mit auftreibendem Köder knapp über Grund ist das ne klasse Methode.
    Ob nun Cicle-Hook am Haar oder normaler Haken am Haar, das muss jeder für sich selbst entscheiden und ausprobieren. Ich kann nur sagen, dass Köfi am Haar super funktioniert. Wie schon gesagt wurde, bei den meisten fehlt das Vertrauen dazu. Ich weiß noch wie bescheuert in den 80er Jahren der erste Boilie am Haar aussah.... und heute stellt diese Methode niemand mehr in Frage. Also.. habt Mut auch mal was neues auszuprobieren, wenn man es nicht mal selbst über mehrere Sitzungen ausprobiert, dann bekommt man nie Vertrauen zu neuen Methoden.


    Ein großes Problem ist, dass viele Angler (gerade auch sehr oft die Wallerangler) nicht einen Zentimeter von ihrem Weg abweichen und meinen man kommt nur zum Erfolg wenn man mit im Ausland bewährten Angelmethoden fischt. Oder mit Methoden welche sie von diversen "Angelgöttern" im Netz vorgelebt kriegen. Es gibt Angler, die können ohne neongrünem Gummischlauch über dem Haken nicht mehr angeln...... :grns2: :grns2:


    Also, habt Mut auch mal was zu riskieren und auszuprobieren. Und machen
    wir uns doch nichts vor...bei 3 erlaubten Ruten, da kann man doch super
    mit einer experimentieren!


    :occasion5:


    Matten

  • Im Großen und Ganzen hast du schon recht Matten, nur wer wagt der auch gewinnt. Bei 6 Ruten, die wir zu 2 legen dürfen, haben wir genug Freiraum, um mal was auszuprobieren.


    Deine Tipps waren bisher immer hilfreich und ich finde es super das du
    uns Angler immer sofort mit Rat und Tat zur Verfügung stehst. Ende Mai,
    anfang Juni sind wir für 7 Tage in Vienenburg, sicherlich trifft man
    sich dort wieder und kann sich noch mal vor Ort über die aktuellen
    Gegebenheiten unterhalten.




    LG Tom