Besser spät als nie.

  • Am Freitag ging es endlich mal wieder raus zum Wallerfischen. Nach wochenlange Volksfest touren und der ein oder anderen Maß Bier wurde es mal wieder zeit jagt auf meinen Lieblingsfisch zu machen. Also erst ein mal sachen gepackt und ab zu meiner Freundin (falls sie manche noch kennen Hecht_107) die bereits beim Köfi fangen war. Schnell ein paar Rotaugen gefangen und ab an eine Stelle die ich das ganze Jahr schon im Auge hatte, die aber erst ab 1. August für Fischer frei gegeben ist. Die Stelle ist für normale Menschen eigentlich unzugänglich da man das ganze Tackel erst ein mal 100 Meter über ein frisch geackertes Feld tragen muss, sich dann durch ein, mit Brennnesseln umwuchertes, Gebüsch kämpfen muss und schließlich noch einen ca. 2 Meter hohen und mit geschätzten 60-70 Grad abfallenden Hang hinunter muss. Das ganze dann noch einmal ziemlich zügig gehen das die schönen Rotaugen in ihrem Eimer nicht zu schaden kommen. Schlußendlich heißt das dan, das ich stehen K.O. war bis wir endlich unser ganzes Gerümpel am Platz haten und das Zelt aufgebaut war. So nun ging es ans Ruten ausbringen, was dann kein Problem mehr war da dieses Gewässer zum Abspannen wie geschaffen ist. Am gegenüberliegenden Ufer stehen viele tote Baumstümpfe an denen man gut eine Reißlene anbinden kann, die aber auch ohne weiteres zum Verhängnis werden können wenn sich dort ein Waller fest setzt. Was auch noch zum leichten Problem wird ist das dieses Gewässerstück überwuchert mit Seerosen und anderen Wasserpflanzen ist und nur ein kurzer Bereich von höchstens 10 Metern von den toten bäumen frei ist.


    So nun war es schon stock dunkel bis wir unsere Ruten draußen haten. Als wir fertig waren gönnte ich mir erst einmal eine Flasche Bier, bevor ich tot müde in meine Liege fiel und einschlief. Das war dan auch schon das aufregenste was am freitag passiert ist.


    Als ich am Samstag irgendwann um 10 Uhr aufstand und mich umschaute stellte ich fest das meine ganzen schönen Rotaugen über Nacht im Setzkescher gestorben waren. Weiß der Geier warum. So das bedeutete wieder die ganze Strecke zum Auto zurück laufen und wieder zum Köfi fangen fahren. Meine Freundin passte solang auf das Zeug auf.


    Aber das Köfi fange stellte sich schwerer heraus als ich gedacht hatte. Der erste Biss den ich nach 10 min. hatte war bei meinem glück natürlich ein Karpfen der mir meine ganze Montage abriss. Der zweite Biss nach ca 15 min. war eine wunderschöne Karausche ca 15 cm lang die mir dann natürlich 10cm vorm Kescher ausschlitzte. Dann war erst einmal bis in den späten Nachmittag hinein ruhe Pause. Nicht einmal der Wind ging der mich etwas abkühlen hätte können, denn es war schweine heiß. NA TOLL! Was für ein gelungener start in den Tag.
    Als ich dann endlich nach endlosen minuten bis Stunden ein paar Rotaugen gefangen hatte fur ich zurück, und könnte wieder über Feld, Stock und Stein laufen bis ich wieder am Platz war. Angekommen wurden die Ruten ausgebracht und es sich in der Liege wieder gemütlich machen. Nach ein paar gegrillten Steaks und ein Paar Stunden im warmen Schlafsack wurde leider meine Freundin etwas mürrisch und beschwerte sich das wir in dieser kälte(Nachttemperatur +5°C) doch eh nichts fangen. Ich dachte mir nur "Warte nur ab. Die haben noch hunger". Also wartete ich und wartete ich bis ich schließlich doch einschlief. Der Schlaf dauerte aber nur bis um 5:30 Uhr als ich unsamft dur ein Leuten und das laute geheule meines Bissanzeigers geweckt wurde. Ich dachte mir nur, "Der nimmt Schnur bei fast geschlossener Bremse? Oh je" Ich setzte den Anschlag und der saß. Als ich ihn dann mal bremste und ihn etwas zu mir her zog merkte ich schon das er nicht klein war, und da das Wasser an dieser Stelle höchsten 1 Meter tief ist hört ich draußen wie er an die Oberfläche kam. Es gab einen knall, der die ruhe der Nacht durchbrach und den sie warscheinlich noch in der nächsten Ortschaft hörten.
    Dann hieß es nur noch ab ins Schlauboot und hinaus. Nach ca. 20 Metern lief meine Schnur in ein dichtes Seerosenfeld hinein. Da ich glaubte das der Waller noch ca 10 Meter von uns weg war, versuchte ich die Schnur aus dem Feld zu lösen. Als ich ein paar Seerosenblätter weg gerissen hatte um meine Schnur frei zu bekommen leuchtete ich mit meiner Headlamp ins Wasser um zu sehen wo sie noch hängt. Als das Licht aufs Wasser fiel sah ich wo sie noch hängte. Ein großer Schädel blickte mich durch das Glasklare Wasser an. Ich sah auf und sagte nur zu meiner Freundin die mit im Boot war "Scheiße! Der is groß". Glücklicher weiße war der Wels auch schon fast am ende seiner Kraft da er schon einige Minuten das Seerosenfeld durchpflügte. Nach drei bis vier klappsen auf den Kopf war der Waller nun bereit zur Landung. Dies stellte sich dann als nicht so einfach heraus, einen großen Wels über die Wand eines Schlauchboots zu ziehen in dessen Boden keine Luft mehr war dar wir ein Loch gefahren hatten. Wir entschlossen uns ihn ans Ufer zu schleppen. Also setzte ich den Wallergriff und meine Freundin ruderte uns mit aller Kraft an Land, was dem Waller scheinbar nicht ganz passte den er versuchte einige male rückwärts zu schwimmen, was die Sache nicht gerade vereinfachte. Wir schafften es dann doch irgendwann mit letzter Kraft an Land, leinten den ebenso erschöpften Waller an und legten uns wieder Schlafen. Das Messen am frühen Morgen ergab 205 cm und 50 kg. Jawoll, das zweite Jahr in dem ich Wallerfische und schon der zweite Deutsche 2+ Fisch( übrigens hatte mein erster auch 205cm und ich hab ihn im gleichen Gewässer gefangen. Ist aber sicher nicht ein und der selbe Fisch. Wurden beide umgesiedelt in einen schönen Privatsee, in dem er das ganze Jahr nicht entnommen werden darf. Kann also fressen bis er an Altersschwäche stirbt :perfekt: ).


    Hir möchte ich auch noch einen großen Dank an meine Freundin aussprechen, ohne die ich diesen schönen Fisch warscheinlich nicht herausbekommen hätte. Man muss schon einen großen Durchsetzungswillen haben um in einem kaputten Schlauchboot als ca. 50 kg schweres Mädchen einen 100kg schweren Mann mit einem 50 kilo Fisch im Schlepptau(der auch noch rückwärts schwimmt) durch Seerosenfelder zurück an Land zu rudern. :klatschen::klatschen::klatschen::respekt:thx: Schatz



    Bilder folgen später. Hat ein Kumpel gemacht und brend sie gerade auf cd.

    Mit freundlichen Grüßen


    Uli


    aus dem schönen Niederbayern
    Eat, Sleep, go fishing

  • Servus Uli,
    geiler Bericht. :DDDD: Freu mich auf die Bilder. :pic:


    PS. Grüße an Frau Meterhecht. Die war auch schon lange nicht mehr da. :adewink: Werd sie auch bestimmt nicht mehr ärgern. :yes::pfeif::grns2:

  • :hi:
    hallo10 Auch ein Riesengrosses Petri von Mir!!
    Echt cooler Bericht und ein ebenso grosses Kompliment an Deine Freundin!! Hammer!!! :DDDD: :DDDD: :DDDD: :DDDD:
    Freue mich natürlich ebenso auf die Bilder.... :pic:


    Gruss


    Rönner

  • So hier sind die versprochenen Fotos



    Was für ein Kopf


    und so glitschig

    und schwer

    ganz schön unhandlich das Teil

    aber wunderschön

    und hier in voller Pracht


    viel Spaß bein angucken

    Mit freundlichen Grüßen


    Uli


    aus dem schönen Niederbayern
    Eat, Sleep, go fishing