Die Nordlichter am PO

  • Samstag, 05.09.2009, 13.10Uhr: Gleich Feierabend, die letzten Pakete Maden und Würmer sind verkauft. Laden abschließen und endlich das Auto bepacken. 13.40Uhr, Daniel kommt und wir fahren einkaufen. 14.20 Uhr, noch mal die Checkliste durchgegangen: alles komplett. 14.30 Uhr, ab nach Hause Rasen mähen, dann versuchen vor der Nachtfahrt zu schlafen, geht nicht. Kaffee trinken, nervös werden, Daniel anrufen. Aus 22.00 Uhr geplanter Abfahrtzeit wird 18.00 Uhr, zu Hause hält uns nichts mehr. Also ab ins Auto, Tempomat bei 240Km/h rein (nein nein, es waren nur 160Km/h :yippie: ) und ab dafür…
    Sonntag, 06.09.2009, 6.00 Uhr und 1257 Kilometer später fahren wir die imposante Einfahrt zu La Motta runter, komisch, alles ruhig… :schadenfroh: Also schauen wir uns erst mal den Oglio und den Po an. Puh, ganz schön groß! Die Erwartungen steigen ins unermessliche!!! Aber erst mal ab ins Auto ne Stunde schlafen… Langsam kommt die Müdigkeit durch…
    8.45 Uhr, langsam füllt sich das La Motta mit Leben und Peter begrüßt und herzlich, erst mal Kaffee. Small Talk, keine guten Aussichten, niedriger Wasserstand, viel zu klares Wasser, Vollmond und die Fänge der letzten Tage waren nicht sehr erfolgversprechend. Egal, wir machen das beste draus…
    9.00 Uhr, unser Guide Alex alias Sportfischer kommt ins Camp, Begrüßung, Kaffee, Plan machen. Uns hält es fast nicht mehr auf unseren Stühlen, wie Usain Bolt warten wir auf den Startschuß. Hätte man uns nicht zurückgepfiffen wir hätten den Po zu Fuß bezwungen. :thumbup:
    11.00 Uhr, Alex wollte es vor der Brücke am Campingplatz Borgoforte versuchen da er in der Nacht zuvor einen guten Fisch verloren hatte. So konnten wir unser Gepäck mit dem Auto ans Wasser fahren. Schnell aufbauen, Köderfische fangen. Dies stellte sich ziemlich schwierig dar, doch irgendwann nach ein paar Stunden hatten wir dann doch genügend Köderfische zusammen. Endlich, wir können die Bojenruten auspacken. Alex zeigt uns verschiedene Montagen, deren Funktion und Einsatzzweck. Gegen 19.00 Uhr haben wir die Ruten draußen, nun heißt es warten. Wie Erstklässler hocken wir vor Alex und hören aufmerksam zu. Was für eine Kulisse, Sonnenuntergang, Sandstrand, die Spätzele mit Gulasch kochen… Einfach nur herrlich….

    Gegen 21.30 Uhr können wir nicht mehr und hauen uns auf´s Ohr.
    Montag, 7.00 Uhr, keinen Biss gehabt, erst mal Kaffee kochen und die Aussicht genießen. Wahnsinns Fluss! Naja, Alex steht auf. Unzufriedenheit macht sich in seinem Gesicht breit. Noch vor dem ersten Kaffee schließt er sich mit den anderen Guides kurz und will wissen wie´s bei denen gelaufen ist. Ebenfalls mies. Naja, haben Alex erst mal einen Kaffee gemacht, wir glauben das die Österreicher unseren Kaffee nur in Apotheken als Abführmittel verkaufen dürfen, jedenfalls ging´s für Alex nach einer halben Tasse erst mal mit Zewa wisch und weg ins Gebüsch…
    9.00 Uhr, das Boot wird beladen, die Autos am Campingplatz abgestellt. Peter lädt uns erst mal auf einen Kaffee ein. Danach eine kleine Tour auf dem Po. Platzsuche. Da die von Alex favorisierte Stelle zwischen den Buhnen belegt ist geht´s ab zur Schlampenstelle, dem Alonsostrudel. Sehr strukturreiche Stelle, und auch mit den Köderfischen klappt es besser. Wir fangen uns einige schöne Barben und Brassen. Dann geht´s ans Steine vorbereiten und Montagen auslegen. Wir fingen ganz rechts mit den Ruten an und arbeiteten uns nach links durch. Es war gegen 21.30 Uhr als Alex und ich die letzte Rute auslegten als mein Bruder wie am Spieß schrie, wovon wir am anderen Ende der Sandbank auf dem Boot nichts mitbekamen. Als wir anlegten sah ich nur wie die Spro Tripple XXX Rute (Ja Alex, genau die Rute die so oft bricht :hahaha: ) im Halbkreis stand und der Fisch die 0,46er Power Pro (Ja Alex, die viel zu dünne Schnur :hahaha: ) von der fast geschlossenen Bremse der 6500er zog. Beim Anblick meines schwitzenden Bruders und des von uns doch nicht so optimal gewählten Materials welches beharrlich an der Belastungsgrenze arbeitete bekam ich doch schon weiche Knie. Alex blieb ganz locker und holte uns erst mal ins Boot um den Fisch auszudrillen. Gefühlte zwei Stunden später (es waren nur 20 Minuten) kam der Fisch das erste Mal im Scheinwerferlicht an die Oberfläche, was für ein Fisch!!! Eine letzte kleine Flucht, der obligatorische Gruß an der Bordwand und unser erster Waller war reif für die Landung. Als der Fisch im Boot lag und wir das erste Mal die gigantischen Ausmaße in Augenschein nehmen konnten haben wir nur langsam realisiert was für einen schönen Fisch wir da gefangen hatten. Das Maßband zeigte stolze 2,34mtr an. Wahnsinn. Jetzt schnell wieder zur Sandbank und den Fisch versorgen. Als der Waller angeleint war konnte man Alex schnell anmerken wie die Anspannung in ihm abfiel und er seine Mission als erfüllt ansah. Respekt an unseren Guide der nichts unversucht ließ uns zu unserem Fisch zu führen! Jetzt gab es nur noch eins: FEIERN!!! Der Scharlachberg und der Red Label ging schnell zur Neige und wir konnten den Drill erst mal Revue passieren lassen und erst mal realisieren was uns gerade widerfahren ist. Einfach unbeschreiblich. Die Zweite Nacht auf Waller und gleich so eine Granate!
    Am Morgen danach: nachdem Alex nach unserem Kaffee sein Geschäft erledigt hatte wurden erst mal ordentlich Foto´s gemacht.




    Erst jetzt, den Dicken im Arm, im Sonnenschein, konnten wir die gigantischen Ausmaße erst richtig realisieren.
    Jetzt hatten wir unseren Fisch gefangen und sahen dem Rest des Trips nicht mehr so verbissen entgegen. Gegen Mittag zeigte uns Alex noch schleifen und klopfen, doch es tat sich nichts. Auch die Nacht war ruhig. Am nächsten Morgen verabschiedete sich Alex kurz zum Camp als wir einen Biss bekamen. Nach kurzen Drill konnte ich meinen ersten Waller von 1,18mtr. bezwingen. Spätestens jetzt dürfen wir uns zu den „infizierten“ zählen.




    Am Nachmittag konnte mein Bruder dann beim klopfen noch einen schönen Fisch von 1,74mtr. fangen. Dabei blieb es dann auch.



    Alles in allem waren wir, dank unseres unermüdlichen Guides, doch sehr erfolgreich. Es war eine fantastische Woche mit unbeschreiblich schöner Kulisse, einem unberechenbaren Fluss, herrlichem Wetter, schönen Fischen, sehr netten Leuten und vor allem ein Camp in dem jedem Gast alles ermöglicht wird. Die Herzlichkeit und Freundlichkeit im Camp ist beachtenswert. Man fühlt sich wie in einer kleinen Familie!


    Wir sagen DANKE, DANKE, DANKE und freuen uns auf unseren nächsten Besuch im März 2010.


    @ Alex: wie versprochen gibt es dann eine Dose „Abführmittelkaffee“, zwei Rollen Klopapier und eine schöne Flasche Osborne!!!


    Schönen Gruß,


    Daniel und Dennis

  • Hallo D u. D,


    schöner Bericht - wir fahren am Montag runter und solch tolle Berichte treiben das Wallerfieber nur noch in die Höhe. Petri Heil auch für 2010.


    lg
    Jürgen

    Fischen ist mehr als nur zu fangen!