Aufwärmer für 2006

  • Die Chance für jeden Angler auf den Fisch des Lebens !!


    Im Po und Oglio sind die meisten Waller zwischen 1.30 und 1.80, aber auch über 2-metrige Giganten sind nicht allzuselten. In ihrer Größe, ihrer Kampfkraft und der eigentümlichen Lebensweise liegt der einzigartige Reiz für uns Angler. Der Fang des Welses, der Größte unter unseren Großen, der uneingschränkte Herrscher des Süßwassers, der Fisch mit dem plumpen Körper, dem mächtigten Schwanz und dem im Gegensatz dazu lächerlich kleinen Augen, doch urig riesigen Barteln ist eine ganz besondere Herausforderung für jeden Petrijünger in europäischen Gewässern. Einfach ein unvergleichliches Erlebnis. Hoffentlich ist der Winter bald um und es geht wieder auf zum Po.


    Es ist ein stürmisch schwüler Sommerabend. Ein leichtes Wetterleuchten am Horizont, die idealen Voraussetzungen für einen Ansitz auf einen der faszinierensten Fische unserer heimischen Gewässer, den heimlichen, unheimlichen Waller.
    Mit meinen Angelfreunden Gunther, Andi und Mätsch besteigen wir unsere Boote und suchen uns einen erfolgversprechenden Angelplatz. Wir bestücken unsere Haken mit großen Karauschen und Aalen und platzieren unsere Ruten an einer hoffnungsvollen Stelle. Der warme Wind lässt die Leuchtposen im aufgewühlten Wasser auf und ab tanzen. Der von ständigem Wetterleuchten erhellte Himmel gibt dem Ganzen eine magische Stimmung. Unsere spannungsvolle Erwartung auf einen Biss wird schon bald erfüllt.


    Schlagartig taucht der Schwimmer ab und gleichzeitig kreischt der Freilauf; der sofort gesetzte Anschlag sitzt - zur Sicherheit will ich noch mal Nachschlagen, aber da geht der Tanz schon los. Bei fast geschlossener Bremse zieht der Fisch in seiner ersten Flucht ca. 30 Meter Schnur von der Rolle und ich schaue Gunther nur verwundert an, der mir schon die obligatorische "Drillzigarette" in den Mund steckt. Ich stemme mich mit all meiner Kraft gegen meine fast zum Halbkreis gebogene Rute, doch es folgen noch weitere sowohl für den Fisch, als auch für mich kraftraubende Fluchten.
    Nach etwa 30 - schlecht mit Worten zu beschreibenden, süchtig machenden - Drillminuten, zeigt der Fisch erste Ermüdungserscheinungen, doch seine Fluchten werden noch einmal hektischer. Dann endlich naht der Augenblick, für den ich so lange kämpfen musste. Der riesige Wels zeigt sich das erste Mal - ein gigantischer Anblick: Die Hochachtung vor diesem geheimnisvollen Riesen, die Angst, ihn im letzten Moment zu verlieren, das Glücksgefühl, dass es solche Exemplare überhaupt gibt, die Einzigartigkeit der Natur - man empfindet in diesem unbeschreiblichen Augenblick alles auf einmal. Doch es gilt weiter konzentriert zu sein, um ihn nicht noch im letzten Moment durch eine, einem U-Boot auf Schleichfahrt gleichenden, gigantischen Flucht zu verlieren.
    Nach weiteren langen, auch für mich kraftraubenden Minuten, schwimmt der König des Süßwassers zu unseren Füßen. Ein so beindruckender Moment, dass mir für Sekunden der Atem stockt und ich nur noch mein Herz in meinem Kopf überglücklich schlagen höre. Um zu testen ob der Wels schon für eine Handlandung bereit ist, gibt Gunther dem majestätischen Riesen einen Klaps auf den riesigen Schädel, den der Fisch mit einem kraftvollen Schwanzschlag und einer erneuten Flucht quittiert. Doch dann ist es soweit: Fluchend wie ein Rohrspatz und doch glücklich - aber naß wie ein begossener Pudel - greift Gunther im Boot kniend, mit einem Lederhandschuh in das scheunentorähnliche Maul und kämpft den Giganten ins Boot. Stolze 228 cm zeigt das Maßband.
    Am Anleger angekommen empfangen uns die beiden "Schwabenpfeile" Mätsch und Andi, über alle vier Backen - im wahrsten Sinne des Wortes - grinsend. Mätsch hatte an diesem Abend auch das Glück, einen Giganten mit 225 cm zu erwischen. Nachdem wir unsere majestätischen Riesen für den Fototermin versorgt hatten, stapften wir vier müden Krieger kaputt aber doch glücklich die nun endlos erscheinenden Stufen den Damm hinauf. Nun ging es auf La Motta mit Bratwürsten, Steaks, Peter, Robert, Lumpi und mit unseren nach einem 2 Meterfisch üblichen "Fatladies", dem gemütlichen Teil zu. Wie dieser aussieht und vor allen Dingen nach einigen geistigen Getränken ausgeht, will und brauche ich glaube ich nicht näher zu erläutern. Ihr kennt ja alle Peter und Robert, alias Mr. STI*****.


    Am letzten Tag unseres Sommertrips hatte Gunther auch noch das Glück einen Koloß mit 226 cm zu erwischen. Andi, der sonst immer das Glück hatte einen der urigen Riesen zu fangen, beim letzten Trip einen mit 227 cm, dem war Petrus diesmal nicht so wohlgesonnen, aber wie immer voll dabei. Wenn ihr wollt, könnt ihr die prachtvollen, urtümlichen Kreaturen in der Fotogalerie anschauen um die italienlose Zeit zu überbrücken.


    Hoffentlich können viele von uns dieses Jahr wieder solche überwältigenden Glücksmomente erleben, die uns dann durch nichts und niemanden mehr genommen werden können.


    Kommt alle gut und gesund ins neue Angeljahr.
    Ein fränkisches Petri an alle Italienfreaks.
    Nightrider[/quote]

  • Hi Nightrider,


    der " Aufwärmer " ist Dir wirklich gelungen :!::lol::!:
    da wenn einem net warm wird :!:
    Hast den Bericht echt toll geschrieben, hoffe jedem von uns Verrückten beschert Petrus diese Jahr ein ähnliches Erlebnis.
    :wink::wink:


    Gruß Roland

  • Dieser "Aufwärmer", den ich erst heute gelesen habe, und die Welsvideos (Aus Frankreich) machen das Warten auf "La Motta" nicht leichter.
    Obwohl wir Welsneulinge sind hatten wir (Vater 2,16, ich 1,99m) letztes Jahr eine Sternstunde (bzw. Sternwoche) bei euch im Camp, jetzt schaue ich jeden Tag nach der Arbeit ins Forum und lerne jeden Tag etwas Neues und freue mich schon auf solche Momente am Wasser wie im Aufwärmer beschrieben. Da unsere Erwartungen schon letztes Jahr mehr als übertroffen wurden freuen wir uns noch mehr auf den heurigen Trip da alles was jetzt kommt nur mehr Zugabe ist.
    Was ist eigentlich eure Meinung zum Fischtermin - Anfang Oktober (beste Taktik, Köder usw.)?
    Eigentlich frage ich nur für unsere Kollegen Michi und Wolfgang (denn von uns sechs sind die beiden als Schneider abgereist :( , ich habe aber damit gerechnet dass mehr von uns sechs nach vier Tagen Welsfischen im Oktober als Schneider keimkehren.
    mfg
    Jürgen

    Fischen ist mehr als nur zu fangen!

  • Oktober ist sicher ein Spitzentermin!
    Man fängt zu dieser Zeit nicht nur Waller sonder auch Zander(70cm aufwärts)!
    Freue mich wie Du aufs Po fischen!
    :D:lol: :shock: :?:



  • Natürlich!(War auf die Frage oben bezogen!)
    :D:D:D:?:

  • Hallo Harald,


    hast Du denn schon mehrere Zander am Po gefangen, und welche Jahreszeit ist denn deine Meinung nach die Beste :?:


    Wir wollen im Juni runter und mein Kumpel ist so ein Zanderspezi, den würde das "Zandern" mehr reizen als das "Wallern". :wink: :roll:


    Was glaubst Du, wie stehn seine Chancen :?::?:


    :P Der Spofi :P


  • Habe selbst am Po noch nicht auf Zander gefischt!(werde es heuer nachholen)
    lt.Auskunft der Anglerkollegen und FTI-Team funktioniert das Zandern in der warmen Jahreszeit am Po Tagsüber sehr gut!
    (Habe selbst Einheimische beim Zandern beobachtet)
    Hoffe auf erfolgreiche Info von Dir nach eurem Angeltrip!


    Petri :shock: :D:lol::P

  • Hallo Harald,


    Naja mein Kumpel (Schwager) ist beim Zandern ein richtiger Spezialist 8) und hat auch meist noch das nötige Glück dabei :wink: .
    Also wenn der Zanderbestand im Po nicht nur aus ein paar Besatzzandern besteht :( , bin ich sehr zuversichtlich das mein Kumpel da was überlisten kann. :D:D


    Der hat da auch die notwendige Ausdauer beim Aktivfischen auf die Stachelritter, wenn du weißt was ich meine :wink::wink:


    8) Info nach Angeltip is eh klar 8)


    :!: "Zandern" wäre eigentlich mal ein eigenes Thema im Forum :!:


    :P Der Spofi :P

  • Sers Spofi
    es mu0 ein guter Zanderbestand im Po vorhanden sein. Letztes Vor 3 Jahren haben wir beim Koderfischangeln im Juni mit Mistwürmern einen Schwarm Kleinzander erwischt und innerhalb küzester Zeit 8 Zanderle so um die 20 cm gefangen und zurückgesezt. Zumindest von denen sollten noch welche übrig sein,Hi. Aber scheinbar laichen sie im Po gut ab. is mit Sicherheit nen Versuch wert.
    ein fränkisches Petri
    Micha