Hallo Leute,
seinerzeit ausschlaggebend waren es anstehend lange Winterabende, was mich veranlasste, in meinem Heizungskeller die Walleraquaristik umzusetzen. Das ist schon lange her. I. M. ist das Becken unbesetzt, aber egal.
Es war angenehmer und interessanter mit meinem Bootspartner vor dem Becken bei mehr oder weniger imitiertem Mondschein zu sitzen als vor dem Fernseher. Ich hatte meistens Ende Oktober Fische besetzt bis in den April, aber auch schon mal durchs ganze Jahr. Wenn wir Waller angeln glauben wir manchmal zu wissen was unter dem Wasser passiert, aber oft wissen wir es eben nicht, rätseln, spekulieren, erleben Überraschungen und lernen ein ganzes Anglerleben dazu.
Ich besorgte mir ein 160x60x60 cm Becken, versah dies mit Tagesröhren und mit dimmbarer Nacht-LED, hatte die unterschiedlichsten Einrichtungen und Unterstände. Mit dem Filterauslass konnte ich die Standardströmung varieren, für beruhigte Zonen und Wasserkreisel sorgen, für hohe Fliessgeschwindigkeit setzte ich eine Tunze-Strömungspumpe ein. Ich hatte über viele Jahre Zuchtwaller, Weiherwaller, Flusswaller, gewöhnte die Fische von Zuchtfutter zu Naturfutter um und umgekehrt, betrieb Parallelfütterung oder auch nicht, testete ausgiebig Alternativköder, testete die Reaktion hungernder und satter Fische . . . und was weiss weiß ich noch alles. Ich hatte auch schon das Wasser eingetrübt (Futterfische chancenlos), testete (reizte) die Fische auf deren Wesen hin, Aggressivität, z.B. Minigummifisch vertikal, Dominanz / Revierverteidigung und in Folge dessen nehme ich vorweg:
Es gibt unterschiedliche Wesen, kaum aggressive und richtig aggressive Fische und das ist keine Momenterscheinung.
Es gibt Langsam- und Schnellfresser, letzteres sind die Vorwüchser, und das ist keine Momenterscheinung.
Das Interessanteste ist die Erkenntnis, dass wir uns bei Beobachtungen uns in vielen erlebten Angelsituationen wiedergefunden haben, zahlreiche Vermutungen aus der Praxis wurden später vor dem Becken bestätigt.
Das Thema habe ich mit Angelfreunden oft schon angesprochen. Dabei kam immer wieder mal die Frage auf: "Aquarium und freie Natur, kleine und grosse Fische – das kann man nicht vergleichen." Ich behaupte vollkommen überzeugt: Doch, absolut vergleichbar und das im Wesentlichen, von Ausnahmen abgesehen !
Ich könnte jetzt einen Roman schreiben, aber es ist nicht zweckdienlich Euch jetzt mit Infos zu erschlagen. Vielmehr wünsche ich mir unter "nach und nach-Preisgabe" aller meiner Erfahrungen eine Diskussion von Unterthemen, alles was dazu paßt den Bezug herzustellen aus Aquarienbeobachtungen und erlebten Erfahrungen am Wasser.
Wer hat noch ein Wallerbecken?
Wie sind Eure Erfahrungen Wesen und Verhaltensweisen egal ob aus Aquarium, Teich, Weiher aber vor allem auch aus der praktischen Fischerei?
Von meiner Seite: Bald geht’s los !
Gruß, Christian