Wie bescheuert ist eigentlich der Mensch?

  • Salve zusammen,
    die letzten ein zwei Jahre ist an meinem Hausgewässer ein totaler Hype um den Waller ausgebrochen, leider sind dort nahezu alles Kochtopffischer.
    Gepuscht von den Vorständen dass diese scheiß Viecher eh schuld an allem wären - dem Verschwinden von allen anderen Fischarten, dem Ersten und Zweiten Weltkrieg (Ironie) und auch sonst allem, war jeder plötzlich hinter den Wallern her.
    Wo man hinsah nur noch Wallerangler. Ich versuchte oft auf die Leute einzureden dass sie mit diesem Gemetzel aufhören sollen da es sonst bald keine Waller mehr im See geben würde.
    Doch ich redete mir dabei den Mund fusselig. Antworten wie „Da sind so viele scheiß Waller drin, die kann man gar nicht alle herausfangen!“ oder „Die vermehren sich doch wie die Karnickel!“ waren Standard.
    Und wie es kommen musste brach der Bestand zusammen und jetzt jammern alle dass sie in dieser Saison noch nicht einen einzigen Waller fangen konnten und wenn ich zu ihnen sage dass ich es ihnen ja gleich gesagt habe dass sie den Wallerbestand kaputt machen würden glauben sie es immer noch nicht.
    Für mich stellt sich da mal wieder die Frage „Wie bescheuert ist eigentlich der Mensch?“ xohmann

    Mit Gruß vom
    Catch


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    Fische sind Freunde, kein Futter!

    Einmal editiert, zuletzt von Stefan S. ()

  • Hi Stefan,


    tja, wie du schon schreibst, sind die Welse eigentlich immer und an allem schuld. zum Glück bin ich selbst in einem Verein, der das ganze etwas moderater sieht. Wir haben zwar auch in dem ein oder anderen gewässer das schonmaß für Waller komplett aufgehoben, zum Glück machen davon aber nur die wenigsten gebrauch. Diejenigen, die auch wirklich gezielt darauf angeln, sind alles solche Tollpatsche, sodass, die Fische meist auskommen :zwinker:


    Ein solcher drastischer Eingriff in das Gleichgewicht in einem Gewässer in so kurzer Zeit, kann nie gut sein. Das kann im schlimmsten Fall für viele andere Fischarten auch in die Hose gehen.
    Kopf hoch, das wird schon wieder.... die Vorstandschaft muss ja auch gewählt werden. Und falls sich da nichts dran ändert kann man ja auch die Reißleine ziehen und in einen moderateren VErein gehen.

  • :servus:
    einer der größten Jammerer hatte sich noch am Jahresanfang damit gebrüstet dass er über 40 Waller in seinem Fangbuch von 2017 stehen hatte.

    Mit Gruß vom
    Catch


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    Fische sind Freunde, kein Futter!

  • Servus Stefan,
    solche Vollpfosten gibt es wohl überall, und wenn man dann noch in einem Verein der strickt gegen Waller ist, dann wird es schwer.
    Mein Hausgewässer die Donau wird seit den Wallermessen richtig gut beackert und viele stellen - stellten dem Waller nach, zum Glück ist die Donau launisch und viele haben das Wallerfischen wieder aufgehört weil sie innerhalb 2 Wochen keinen gefangen haben, vieles regelt sich auch alleine! :yes: :grns2: :zwinker:

  • Stefan, so ist es. In der Breite ist halt Hopfen und Malz verloren.


    Das Problem heisst Mensch !


    Das hat verschiedene Gründe, welche sich in der Summe fatal auswirken.


    In Deutschland wird immer mit den sauberen Flüssen geprotzt. Als Bub habe ich die Altmühl mit Laichkrautabschnitten kennengelernt. Da gab es natürliche Karpfenbrut !! Gibt's schon 40 Jahre nicht mehr. Der Mensch hat die Basis vernichtet! Seit 2 Jahren läuft ein Renaturierungsprogramm. Windungen wieder hergestellt, schnellfliessende Engstellen eingebaut, Überschwemmungsgebiete integriert. Sich im Frühjahr schnell erwärmende Laichzonen werden geschaffen. Finde ich sehr gut !


    Der Waller wird von vielen Vereinslenkenden als Fressmaschine und Fischvernichter gebrandmarkt. 80% keine Ahnung, 80% glauben es. Wird wieder in Bayern einer ab 1.70 von einem Deppen gefangen geht er an die Presse und die örtlichen Zeitungen hetzen mit .... wieder so ein dackelfressendes Monster gefangen. Zustände so modern wie zu Zeiten der Inquisition. Dabei hat er einen günstigeren Futterquotienten,
    besser wie der Hecht.


    Das Zwangstötungsgesetz unterstützt das Tun chronisch gestörter massenfleischmachende Angler ... leider auch beim Wels oder 12 kg Karpfen. Da werden 10 oder 20 Jahre alte Fische unwissend abgeschlagen. So ein Fisch ist kein Schwein was man in 6-8 Monaten zur Schlachtreife bringen kann. Da macht sich keiner Gedanken.


    Die Weissfischbestände werden von einer überwiegend speziellen Menschengruppe dezimiert. Dann diskutieren die Vereinsvorstände verwundert weshalb Hecht und Zanderbestand zurückgehen .... abgesehen vom Waller ... da trauert fast niemand. Ohne fressen geht halt nix.


    Die Gewässer werden mit dem Brotfisch Karpfen zugestapelt damit jeder in Massen fangen kann .... verlängerter Forellenpuff oder so ähnlich. Anders oder Abwachsraten bleiben auf der Strecke.


    In manchen Regionen sind Angler gegenüber dem Gewässerangebot überpräsent ... die Zwangstötung lässt keine ausgewogene Fischbestände zu.


    Deutschland glaubt besonders schlau zu sein ... in Sachen Gewässerökologie hinsichtlich Fischbestände -no Lobby- sind wir mit Schlusslicht. Regional ändeert sich was ... aber das Tierschutzgesetz ...


    Stefan ich habe jetzt weit ausgeholt ... aber die Deutschen sind nicht nur bei Wallern primitiv denkend.


    Tja, vom günstigen Klima abgesehen lernt man in Italien selbst bei schmutzigeren Gewässern als in D dass die Futterfischbestände selbst mit einer stattlichen Anzahl an Riesenwallern nicht kaputtzukriegen ist. Das regelt sich selber und die Masse der Fische muss halt nur in den Gewässern verbleiben.


    Ich selbst habe mich vor Jahren vom kritisieren entfernt und mich in die Vorstandschaft eines grossen Vereins begeben um zu gestalten. Früher waren ältere Leute mit unmodernen Ansichten in der Führung. Jetzt ist es ein veränderndes Team moderner Angler. Hütte am Wasser erlaubt, Nachtfischen erlaubt usw.
    Man muss halt was machen.


    In dem Sinne .... gestaltet mit ! :weizen:

  • :hey: Stefan


    bei mir eigentlich genau dasselbe, ausser dass sie es nicht auf einen sogenannten spezifischen "Fischbestandesvernichter" abgesehen haben.


    Da wird im kleinen Tümpel jeder Hecht abgeschlagen. Dann wenn alle 3 Metrigen tot sind, welche unter sich das kleine Wasser aufgeteilt haben, wird gejammert dass man nix mehr fängt.
    Oder der andere der einen Kleinstbach alleine befischt, im Jahr 100 Forellen entnimmt und dann jammert dass man nix mehr fängt. Aber um zu wissen dass dort nie und nimmr 100 Forellen im Jahr nachwachsen, ist er viel zu blöd.


    Die allgemeine und beschämende Unwissenheit der allermeisten Angler ist das grosse Problem.


    Wobei ich auch Versuche kenne wo Waller in einem Kleinteich den Fischbestand vernichtet haben. Dies aber unter künstlichen Bedingungen ohne genügend (keine) Grundnahrung. Irgendwas müssen sie ja fressen.
    An deinem Wasser hätte man ganz einfach ermitteln können ob sie am übrigen Fischebestand Schaden anrichten. Fangen und den Magen untersuchen!
    ABER ES GLAUBT JA EH NIEMAND.