Futterzusammensetzung beim Waller

  • Viel Dank Roland!


    Der Waller wird ja mancherorts verdammt da er fast ausschliesslich Fisch fressen soll.
    Hab eben im Schweizer Fischerforum was in die Richtung gelesen.


    Hab auch schon in den Sack gelangt um nachzufühlen war drin ist und dabei noch nie ein Fisch bemerkt.
    Ebenso die prallen runden Bäuche in Fressphasen sind immer weich ohne Merkmale von gefressenem Fisch.
    Klar fressen sie als Oportunisten auch Fisch wenn er für die gut erreichbar ist. Beispiel Meeräschen.


    Ich glaube aber doch eher dass diese Meinung daher entstanden ist weil sie meist mit Köfi gefangen werden.
    Ist ja einleuchtenend dass ein Waller der auf Nahrungssuche ist an keinem Fisch ohne Inhalation vorbei schwimmen kann.
    Die Granate vom letzten November mit Tomson war auch so ein Fall. Dieser war zu diesem Zeitpunkt garantiert ein Sammler
    und hat trotzdem den Köfi genommen als er dessen Weg kreuzte.


    Salve Chris

  • Das ist ein sehr Interessantes Thema :perfekt:


    Ich Denke das ich diesbezüglich im Buch vom Stefan S oder vom Mario mal etwas gelesen habe. War aber im wesentlich auch nur das sie bis zu einem Meter Sammler sind . Das wiederum 1000proz nicht stimmt.
    Grundsätzlich bin ich davon überzeugt das der Waller (wie jedes andere "Raubtier" auch), das frisst was er mit geringsten Aufwand und größtem Nutzen bekommt. Die Natur kann es sich einfach nicht leisten Energie zu verschwenden.
    Vielteich kann doch noch der eine oder andere etwas dazu sagen?


    Lg Joe

  • :hey: Chris,
    ich habe auch schon bei Rheinwaller den Magensack ausgeräumt. Oft waren ausser den normalen Futterfischen auch noch Krebse dabei.

    Gruß Bernhard


    Nur wer gegen den Strom schwimmt kommt zur Quelle

  • Morgen Günther,
    sehr interessant :thumbup: Ist bei uns an der rott das selbe, wenn sie rauben dann nur auf enten und bisamratten.
    Die meisten siluros aus der der rott pflücken sich die vielen signalkrebse und muscheln, obwohl ein riesen bestand an futterfisch vorhanden ist.


    Sorry chris für off topic, von ner studie weis ich leider nix.

  • Bei den Diskussionen über Fressverhalten der Welse ist immer auch eine Menge Spekulation dabei. Warum?? Weil man entweder entsprechende Unterwasseraufnahmen während der Fressphasen haben muss, oder aber bei sehr vielen Welsen den Mageninhalt untersuchen müsste. Beides ein nicht ganz so leichte Aufgabe....


    Das Waller angeblich nur bis 1m Sammler sein sollen halte ich für ein Gerücht! Hat sich wahrscheinlich auch nur jemand ausgedacht um sein Buch voll zu kriegen. Ich denke vielmehr, dass der Waller das frisst was er am einfachsten bekommen kann!


    Wie ich darauf komme? Es gibt genügend Beispiele für die Futtervielfalt die von unseren Wallern akzeptiert wird. Hier ein paar Beispiele die mich zu meiner Meinung gebracht haben:


    1.) Vor ca. 12 Jahren wurde eins unserer Vereinsgewässer mit Wallern von 60-80cm besetzt. Ausgewählt wurde ein Teich, in welchem es zu diesem Zeitpunkt so gut wie gar keinen Futterfisch gab. Damals gab ich dem Abwachsen der Waller eigentlich gar keine Chance, da es für mich kein wallergerechtes Futter in diesem Teich gab. Aber siehe da...die Waller wuchsen prächtig ab. Einge wurden beim Spinnangeln auf Hecht gefangen, andere ganz ohne große Futteraktionen auch auf Boilies und Pellets. Diese Tatsache zeigte mir bezüglich Fressverhalten, dass die Waller anscheinend das nehmen was sie gerade finden und was sie in diesem Moment als fressbar einstufen.
    Die Waller machten zu keiner Zeit einen unterernährten Eindruck, also mussten sie neben den fast gar nicht vorkommenden Futterfischen genug Alternativen finden. Wahrscheinlich geben sie sich auch mit viel kleinerem Futter ab als ihr großes Maul vermuten lässt. Und von Kleintieren gibt es in jedem intakten Geässer mehr als genug.
    Mittlerweile gibt es in diesem Gewässer einen recht guten Bestand an Futterfischen, doch auch heute noch werden viele Waller auf Pellets oder Boilies gefangen. Und nicht nur die kleinen, sondern auch Fische bis 180cm.


    2.) Beispiel Ebro. Dort wurden Waller meist mit Köderfisch beangelt, bis dann irgendwer mal einen Versuch mit Pellets gestartet hat. Tja....und schon wurden auch die 2m+ Fische zu Sammlern und gingen auf die Pellets als ob sie nie etwas anderes gefressen hätten. Wahre Fangorgien konnten da manche erleben. Hiermit sollte dann also auch die Behauptung widerlegt sein, dass nur Waller bis 1m Sammler sind.


    3.) In östlichen Ländern werden oft ganz andere Köder favorisiert, wie z.B. die Maulwurfsgrille. Dort scheint man den Wels nicht als reinen Raubfisch einzustufen.


    Unser Wissen über das Fressverhalten der Waller ist meiner Meinung nach sehr stark geprägt von Erzählungen älterer Angler sowie von alten Zeitungsartikeln. Dort wurde der Wels immer als große Fressmaschine dargestellt die so manchen Weiher fischmäßig leergefressen hat. Und diese Märchen gibt es auch heute noch oft genug zu hören und zu lesen. Auch heute noch wird von den meisten Walleranglern der Köfi als DER WELSKÖDER schlechthin angesehen. Pelletwaller z.B. sind sehr oft sogar verpöhnt, da diese nicht dem allgemein bekannten Fressverhalten entsprechend gefangen worden sind. In meinen Augen ein großer Blödsinn!! Der Fisch entscheidet was er frisst, und wenn er meine ausgelegten Pellets möchte, dann freu ich mich natürlich auch über den Fang, und dann sind Pellets für mich auch welstypische Köder.


    Ich denke die Futterpalette der Welse ist sehr groß und wir werden in Zukunft wahrscheinlich noch ganz andere Köder kennenlernen außer Köfi, Pellet, Boilie oder Kunstköder.
    Das Fressverhalten hängt meiner Meinung nach ganz extrem vom Gewässer ab und somit natürlich auch von dem Futter welches dort zu finden ist. Wir Angler müssen halt lernen, uns entsprechend anzupassen und zu dem jeweiligen Gewässer passende Köder zu finden. Sicherlich wird der Köfi immer eine wichtige Rolle beim Fang von Wallern spielen, aber das der Wels ein reiner Raubfisch ist, wage ich mal ganz stark zu bezweifeln. Ich glaube auch nicht , dass Waller konsequent nur als Räuber oder Sammler eingestuft werden können. Diese Behauptung habe ich auch schon mal irgendwann gelesen. Da hieß es dann, dass die Waller sich im Laufe ihres Lebens entweder zu Räubern ODER zu Sammlern entwickeln würden. Ich glaube vielmehr, dass die Waller Räuber UND Sammler sein können und in der Lage sind, sich entsprechend des Futterangebots schnell umzustellen. Die Räuber in Spanien die letztendlich auch auf Pellets gefangen worden sind, sind für mich der Beweis dafür.


    :occasion5:


    Matten

  • Morgen Günther,
    sehr interessant :thumbup: Ist bei uns an der rott das selbe, wenn sie rauben dann nur auf enten und bisamratten.
    Die meisten siluros aus der der rott pflücken sich die vielen signalkrebse und muscheln, obwohl ein riesen bestand an futterfisch vorhanden ist.


    Sorry chris für off topic, von ner studie weis ich leider nix.


    Wieso off topic??? Deine Aussagen sind doch auch irgendwie eine Studie......nur halt nicht wissenschaftlich, sondern auf deine eigenen Erfahrungen basierend.


    Matten

  • :servus:la,


    Wir haben es hier mit dem besten Räuber in unseren Gewässern zu tun...der Waller ist der Fische der sich seinen Lebensraum am pesten Anpassen kann, das betrift das Klima genauso wie seine Nahrung. Der Waller ist ein Allesfresser,warum ich das Behaupte ...hier mal einige Beispiele...Hochwasser das Wasser läuft in die Überflutungsgebiete es werden Schnecken und klein Tiere gefressen wie Warmblüter ( in Altenbüchern habe ich sogar Montagen dafür gefunden ...wie wird eine Maus angeboten ),an der Färbun des Waller Maul's kann man erkennen wenn er Krebse frist, die Belletwaller in Spanien, Calamariwaller im Po, in Kasachstan junge Vögel die aus ihren Nestern fallen, Nutrias die aus dem Rachen des Wallers schauen gell Roland und und und.
    Meine Studie ist zu erfahren wie das zu befischende wasser tickt und das geht nicht von heute auf morgen ,man(n) muß beobachten, sich durchfragen und Fischen.

  • :hallo:


    sobald es die Zeit zulässt werd ich mal das PDF von Winne durcharbeiten. Danke!
    Genau so wie Robert schreibt ist es. Von daher ist es aber auch nachvollziehbar dass Fische als Nahrung eher eine untergeordnete Rolle spielen
    und nicht nur immer, nur von Wallerfischern behauptet wird, um sie unschädlich für den Rest des Fischbestandes zu machen.


    Klar fressen sie Fisch! Dann wenn sie diese Quelle effizient nutzen können. Ich vermute dass dies nicht so einfach möglich ist. Sonst wären viele Fische schon längst weg.


    So muss pennen gehn


    gut Nacht goodnight1

  • Wie Robert richtig schreibt frisst der Wels so ziemlich alles was sich anbietet.
    Selbst hab ich mit Hühnerinnereien gute Erfolge gehabt war kurze Zeit auch der Top Köder, auch das mit den Vögeln die aus dem Nest fallen.
    Ich war gerade am Weg zu meinen Auto da fiel ein Spatz aus dem Nest und landet direkt vor meinen Füssen. Er hatte sich schwerer verletzt so hab ich ihm von seinen Leiden befreit.
    Irgend wie schade den einfach in den Müll zu entsorgen-da kam mir der Gedanke versuch ihn als Köder auf Raubfisch. Am See angekommen hab ich als erster den kleinen toten Vogel versucht an der Oberfläche anzubieten.
    Der erste Wurf war nichts so ein Vogerl hat ja kaum Gewicht. Beim zweiten Versuch schlitzte der Haken aus und das Vogerl landet direkt an der Abruchkante ein gewaltiger Einsauger und Schwall war das Ende der Geschichte
    LG

  • :hallo: Interessantes Tehma!!



    Ich denke auch das Waller sich sehr dem Gawässer und dem vorhandenem Futterngebot anpassen!
    Und auch nicht immer nur Fisch fressen!
    Werde heuer an unserm Hausgewässer mal was neues ausprobieren, da jetzt bei uns endgültig ein auslegen mit dem Boot verboten ist!
    Werd mir einen richtigen Futterplatz angefangen von Pellets und Fichfetzten anlegen, der auch vom Ufer aus anzuwerfen ist.
    Da bei uns auch schon einige Karpfenangler Waller am Haken hatten.



    lg. Hans