Was bedeutet für mich "Wallerangeln"

  • Hallo zusammen,
    schon am Zulauf der Szene ist unschwer zu erkennen dass das Wallerangeln seit Jahren boomt!
    Doch was sind denn die Gründe für das große Interesse am Welsfischen?
    Genau das wurde ich kürzlich von einem aus der Szene gefragt - später meine Antwort dazu, doch vorher die Frage an Euch...
    Was bedeutet für Euch "Wallerangeln?"
    :occasion5:
    LG Winne

  • :servus: Winne,


    gute Frage :thumbup:


    Abenteuer, Spannung was denn da kommt, die Natur geniessen, die Zeit am Wasser mit den besten Kumpels verbringen, oder zur Not auch mal allein und die Seele baumeln lassen.
    Die Fangquote und Grösse des oder der Fische ist bei mir zweitrangig.
    Wenn aber dann ein grösseres Kaliber im Drill ist, ist die Freude natürlich riesig und man hofft das Tier auch sicher landen zu können.
    Der Fang eines grossen Wallis bleibt einem immer in Erinnerung und kommt auch nicht alle Tage, oder sogar Jahre, vor.
    Dagegen vergisst man doch so ein Erlebnis bei den meisten anderen Fischarten schneller, ausser man ist auf den Weltmeeren unterwegs und ist da auf der Jagd nach Giganten.

  • Dank Euch für die Rückmeldungen,
    Um´s kurz zu machen, für mich ist alles drin was Angeln ausmacht - die Vielfalt macht's!
    Beginnend mit der Köderfischbeschaffung mit Feeder- oder Spinnrute gefolgt vom Ansitzfischen mit Oberflächen- und Grundmontagen vom Ufer oder Boot aus, bis hin zum aktiven Bootsfischen wie schleifen, klopfen, vertikal und spinnfischen um die gängigsten zu nennen ist alles dabei was Fischen einem Angler geben kann. Dabei spielt die Fanggröße bei mir eine eher untergeordnete Rolle.
    Für mich war und ist der Weg das Ziel und nicht bedingungsloser Fangerfolg.
    Wenn dann das Ziel allerdings so ausschaut…

    ...umso schöner :läfz:
    :occasion5:
    LG Winne

  • :servus: Winne,
    vieles hat Roland schon geschrieben!


    Es ist halt eine sehr extreme Fischerei, du liebst es oder du hasst es, dazwischen gibt es kaum was.
    Ich treffe dort immer gleichgesinnte, einfach Angelverückte, nicht die Kochtopffischer oder Tümpelfischer wie ich sie gerne nenne.
    Wenn man mit Wallerangler einen Plausch über das Tackel hält, ist es in der Regel ein Gespräch mit hoher Kompetenz
    und nicht ein Gespräch über die neuesten Angebote beim Lidl oder Aldi die auch Angelgeräte verkaufen :dowsn:
    Aber es ist nicht mehr ganz so wie früher bzw wie ich es oben beschrieben habe!
    Durch die vielen "Profilneurotiker", die in allen Medien suggerieren, dass Wallerfischen die leichteste Art ist kapitale Fische zu fangen, trifft man nun auch hier die Sorte von Angler denen ich sonst lieber aus dem Weg gehen würde.


    Gottseidank ist es genau nicht so einfach, bzw man sollte sich auch bei dieser Angelei in Demut üben können und dann auch über den 1,50m Waller freuen können.


    Wer den sogenannten Szenengrößen auf dem Leim gegangen ist und seinen Irrtum einsieht, bleibt nur bei der Wallerangelei, wenn er auch das was Roland beschrieben hat, zu schätzen weiß und dann ist er genau richtig bei uns :friends:

    Gruß


    Der Spofi


    :hmhmhm: Der INGRID Bezwinger 2008 :hmhmhm:



    schildtitt
    Gott mit dir, du Land der Bayern.........


    :laMottaBanner:

    Einmal editiert, zuletzt von Spofi ()

  • :hallo:


    Spofi ist kaum was dazuzufügen!


    Wenn ich nachts in der spektakulärer Szenerie im fahlen Licht des Halbmondes dahin treibe, nur noch Konturen des Sandsaumes am Ufer oder die kantigen Steinblöcke wahrnehme,
    jeden Augenblick aufs äusserste angespannt auf den Einschlag warte, bin ich auf der richtigen Jagd.


    Mit angepasstem Gerät ist Wallerfischen einfach nur wahnsinnig geil

  • :servus: !!! Alles was mich noch heute ans Wasser drückt, war schon vor der ersten Angelrute vorhanden! Der Drang auszubrechen und zu erforschen. Zu (Er) leben... Die magische Anziehungskraft von Wald u Wasser hat mich seit der Kindheit nicht mehr los gelassen......ABENTEUER!!!! Die Natur in vollen Zügen genießen, ein Teil von ihr zu werden. Den Naturgewalten in sämtlichen Formen ausgesetzt zu sein. Am und auf dem Wasser zu nächtigen. Austreten aus dem sonst so rationalen, schnelllebigem Gefüge einer zu schnell florierender Gesellschaft!! :helpring:...... Ich denke Angeln zu gehen war für mich also eine logische Schlussfolgerung.
    ich würde Lügen wenn ich behaupte, ich wäre nach dem Drill der ersten Kachel(Karpfen, gute 9 Kilo :yippie: ich war so 13 glaub ich) nicht auch infiziert gewesen!!.... Mittlerweile bin ich 26...Diesem Drill folgten viele Jahre des EXTREMEN Angelns auf Carp u Waller. Mit Höhen und Tiefen. Doch verlässt mich in den letzten 1,5 Jahren immer mal wieder der innere Antrieb, Fischen zu gehen. Zu vielen geht es nur um das Profilieren, Kilos,Fotos, Promo! Auch ich selbst habe mich des öfteren dabei erwischt :grandpa: vom eigentlichen Weg, der ja eigentlich das Ziel sein sollte, abzukommen! Gut wenn man es noch früh genug merkt. Mehr Spaß beim Angeln hat man dadurch sowieso!!


    Immer öfter habe ich nun den Drang solche Trips in die Natur ohne große Angelausrüstung zu starten. Wieder zum Ursprung zurück! Eine kleine Spinnrute mit im Gepäck um gelegentlich mal für Abwechslung auf dem Speiseplan zu sorgen! Nicht mehr, nicht weniger!


    Es kommt mir oft so vor, als gäbe es mittlerweile mehr Leute/Jungfischer/Alte Hasen die Hauptsächlich SPORTFISCHEN wollen und die Natur als schöne Zugabe sehen und nicht andersherum.




    Es soll sich keiner Angesprochen fühlen, der das nicht auch will :aetsch: !! Dies ist meine Ansicht und bezieht sich auf keinen speziellen Fall/spezielle Person!!
    Grüße Roberto

  • Wallerangeln bedeutet für mich nicht mehr oder weniger als die Angelei auf andere Fischarten! Egal ob Feeder, Spinnfischen, Karpfenangeln, Fliegenfischen, Stippen, usw...all diese Angelarten haben ihre eigenen Reize, welchen ich phasenweise sehr stark erlegen bin. Jede Angelart kann ich eine Zeit lang mehr oder weniger intensiv betreiben, bis ich der sich einstellenden Monotonie überdrüssig werde und mich nach einer anderen Angel- oder Fischart umschaue.


    Neben der Fischerei zieht mich aber auch die Natur immer wieder ans See- oder Flußufer. Dabei spielt das Element Wasser eine sehr große Rolle. Sehe ich irgendwo Wasser, dann will ich da am liebesten mal mit der Angelrute ran. Dabei spielt die Fischart eine eher untergeordnete Rolle. Es zählt einzig der Gedanke, einen Fisch zum Biss zu "überreden", Größe und Fischart sind dann eher nebensächlich.
    Aber es gibt auch Phasen, an denen ich ein ganz genau definiertes Ziel vor Augen habe. Sei es der erste Waller auf Kunstköder, eine starke Bachforelle aus unserem Heimatbach oder ein Karpfen über 40Pfd aus dem Vereinssee.


    Angeln hat für mich viel mehr zu bieten als das ich mich als Wallerfischer bezeichnen würde.


    :occasion5:


    Matten

  • Hi,


    ich sehe das auch wie Matten aber eben nicht 100%ig deckungsgleich.


    Ich zähle mich auch zu den Allroundfischern. Ich betreibe Karpfenfischen, Feederfischen Spinnfischen usw. usw. Allerdings ist mir das Allerliebste das Wallerfischen.
    Was ich damit ausdrücken möchte ist, dass ich meine Fischerei situationsbedingt angehe. Auch wenn das Wallerfischen meine liebste Art ist, werde ich nicht am Forelenbach abspannen, weil ich nichts anderes machen mag.


    Was reizt mich aber so explizit am Wallerfischen?
    Ich würde sagen, weil es eine extreme Fischerei in allen Hinsichten ist. Extrem deshalb, weil es extremes Gerät erfordert - extrem, weil viele Angelarten extrem sind - in der Auführung und in der Spannung (wo sonst gibt es solche hochspezialisierten Angelarten wie das Klopfen) und weil der Waller extrem launisch sein kann.
    Nicht jeder Angeltag ist eben auch ein Fangtag bei den Wallern und das finde ich das schöne. Klar probiert man bei anderen Angelarten auch etwas rum (Farbe der Fliege, Lockfuttergeschmack etc. ) aber, zumindest ich habe noch nie so viel rumprobiert wie beim Wallerfischen.


    Der krönen Abschluss ist dann, wenn man nach so einer Tüftelaktion auch noch als Sieger hervorgeht. !!! :perfekt:

  • :servus: Winne,
    Vor knapp 35 Jahren hat mich bereits als kleiner Junge das Angelfieber gepackt. Ich war damals gerade mal 3 Jahre alt, als ich eine Art Unterschrift auf einen Aufnahmeantrag meines damaligen Fischereivereins gekritzelt habe. Mit meinem Vater und meinem Bruder nutzte ich von da an jede Gelegenheit um ans Wasser zu kommen. Schon als Kind haben mich die verschiedensten Angelgewässer fasziniert. Als Jugendlicher bekam ich durch meinen Verein oft die Möglichkeit, an vielen verschiedenen Gewässern mein Hobby ausüben zu können.
    Lange Zeit war der Karpfen für mich Zielfisch Nummer 1. Im zarten Alter von ca. 19 Jahren, reiste ich dann mit einer kleinen Gruppe das erste Mal an den Po nach La Motta um den Giganten des Süßwassers nachzustellen. Von da an bin ich dem Wallerfischen verfallen gewesen. Das fischen auf den Wels bedeutet für mich ABENTEUER!!!! Die Natur in vollen Zügen zu genießen und als Gast am Wasser ein Teil von ihr selbst zu werden. Den Naturgewalten in sämtlichen Formen ausgesetzt zu sein um den Fisch des Lebens ans Band zu bekommen. Am und auf dem Wasser zu nächtigen und einfach mal fernab vom Alltag die Seele baumeln zu lassen.
    Die Fischerei auf den Waller ist einfach so wunderschön und vielseitig. Egal ob Spinnfischen, Vertikalfischen oder Ansitzfischen. Man muss sich immer wieder neue Methoden einfallen lassen um die schleimigen Bartelträger an die Leine zu bekommen. Gerade am Po in Italien ist für mich der Reiz dahingehend sehr groß, da dort doch stetig andere Bedingungen am Wasser herrschen. Es gibt für mich fast nichts schöneres als am Wasser zu sitzen, die Landschaft und die stille der Natur zu genießen. Dieser Moment wo die Angelrute krumm geht, der Bissanzeiger heult und das Adrenalin in mir hochschießt. Dieser Moment, wenn nach einem brachialen Drill :drill2: erstmals der mächtige Schädel eines Wallers die Wasseroberfläche durchbricht. Dies sind nur ein paar Zeilen was für mich die Welsfischerei bedeutet. Ich hoffe das ich solche Momente noch sehr lange genießen kann und wünsche Euch viel Petri Heil und stets straffe Schnüre.
    Thomas Ege
    Team Raptor